Ich bin Wer!
Ich bin Hand-Wer-Ker
leider musste dieses Projekt nach dem Ableben von Herrn König im Jahr 2021 aus organisatorischen und rechtlichen Gründen wieder beendet werden.“
Mit Beginn des Schuljahres 2010/11 begann an der Montessorischule Berg die Eisenzeit.
Jürgen König beendete seinen Vorbereitungsdienst an der Mittelschule in Münchberg und war auf der Suche nach neuen Herausforderungen.
Nach einem längeren, gemeinsamen Gespräch auf der Weihnachtsfeier war Herrn Ludl und Herrn König klar, dass die Montessorischule Berg im nächsten Jahr ein besonders heißes Eisen im Feuer haben sollte!
DIE SCHMIEDE
Motivierte, fachlich vorgebildete Lehrlinge waren die logische Konsequenz dieses zukunftsorientierten "Investments".
Presseartikel zur Schmiede
Mai 2012
Frankenpost
Schule präsentiert sich
12.05.2012 Frankenpost
Schule präsentiert sich
von Sandra Hüttner
Berg – Ein Schulfest bietet einen perfekten Rahmen, um Gästen das vielfältige Schulleben mit all seinen Facetten näher zu bringen; so ist es auch geschehen beim Schulfest der Freien Montessori-Schule Berg. Viele kleine und große Gäste folgten der Einladung und nutzten den Besuch für einen Schulhausbummel. Auf dem Schulhof war mächtig was los.
Sport und Handwerk
Während sich die einen bei Fußballspiel, Pedalofahren, Stelzenlauf, Dosenwerfen und Riesenmikado sportlich betätigten, ging es in der Schmiede unter der Leitung von Jürgen König kraftraubend zu. Aus einem Rundstahl konnten die Jungen und Mädchen eine Schnecke kreieren, und dazu bedurfte es mehrerer Arbeitsschritte; ein Glück, dass da der Papa helfend zur Seite stand und den Hammer schwang. Es sieht so einfach aus, das Hämmern des glühenden Eisens, aber dahinter stecken Kraft und Ausdauer.
Es gab Kresse-Quarkbrot zum Kosten, und man konnte Kresse säen und mit nach Hause nehmen, um beim nächsten Frühstück selbst einen gesunden Brotbelag zur Hand zu haben. Auch die Bastelstation mit dem Thema Schmetterlinge war gut besucht. Manch cleverer Knirps nutzte das Angebot und bastelte für die Mama eine Muttertagskarte oder auch eine Schmetterlingsgirlande.
In der Schmuckfirma war nicht nur Kaufen angesagt, sondern auch das Gestalten von Ketten aus Steinchen. Gleich daneben war die Aktionsgruppe „Textiles“ mit Lavendelsäckchen und Filzwichteln zugange. Eine Kombinationen von Holzverarbeitung und Häkelarbeiten bot die Ausstellung der vierten Stufe im Fach Werken und Textiles Gestalten.
Leckere Cocktails und exotische Pestos hatte die Snackbar im Angebot. Für Kaufwillige gab es auch handgeschöpftes Papier, duftende Seifen und Kerzen. Die Seife der Wahl konnte auch ausprobiert werden. Man musste also nicht „die Katze im Sack kaufen“.
Warten auf Antwort
Schon im vergangenen Jahr war die Aktion mit den Gruß-Luftballons gut angekommen, die auch heuer wieder gen Himmel stiegen. Auf selbst verzierte Kärtchen hatten die Kinder ihre Adressen geschrieben. Nun bleibt abzuwarten, ob der eine oder andere Finder die Karte auch zurückschickt. Vielleicht bahnt sich ja so eine Brieffreundschaft an.
Auch kulturell wurden die Gäste der Schule bestens versorgt; die Schulspielgruppe präsentierte „Traumfresserchen“, der Tanz „Ai se eu te pego“ der Tanzmädchen begeisterte ebenso wie der Schülerchor mit dem Song „Over the rainbow“. Ein Höhepunkt war ein Schattenspiel in Kombination mit einem Schülerkonzert zum Titel „Karneval der Tiere“.
Dezember 2014
Frankenpost
Der Fön hat nun ausgedient
11.12.2014 Frankenpost
Der Fön hat nun ausgedient
von Sandra Hüttner
Dank einer großzügigen Spende geht das Schmieden an der Freien Montessori-Schule Berg nun professioneller ab. Eine Firma unterstützt die ungewöhnliche schulische Einrichtung ebenfalls.
Berg -
Die Montessori-Schule bietet ihren Schülern an, das Schmieden zu lernen. Zehn Jungen und zwei Mädchen nutzen das Angebot im Rahmen der offenen Ganztagsschule jeden Montag. Sie stellen Nägel, Hufeisen, Schnecken und Messer her, aber auch Fantasiegebilde. Jürgen König leitet die Schmiede. Die Esse war bisher mit Provisorien ausgestattet: Mit einem Fön wurde sie in Betrieb gesetzt; einen Amboss gab es nicht, dafür Stücke von Eisenbahnschienen. Dank der finanziellen Unterstützung der Caspar-Ludwig-Opländer-Stiftung verfügt die Schule nun über eine Schmiede-Esse mit elektrischem Gebläse und einen 50 Kilogramm schweren Amboss. Obenauf gab es einen Werktisch – ein Projekt der Wilo- Auszubildenden am Standort Hof der Firma Wilo.
Die Anfänge der Schulschmiede liegen schon fünf Jahre zurück. Die Idee dazu hatten Schulleiter Stephan Ludl und Jürgen König, der damals noch kein Lehrer an der Freien Montessori- Schule Berg war. Gehör fanden sie bei Bürgermeister Peter Rödel für die Nutzung der Garagen als Werkstatt. „Bei uns geht es nicht nur um die Werkstücke“, erklärte Schulleiter Ludl bei der Einweihung, „sondern auch um das Entdecken und Entfalten der Talente und Begabungen der Schüler.“ Ein Beispiel dafür ist Christoph Herold: Als Schüler war er aktiv in der Schmiede, nun ist er Auszubildender zum Industriemechaniker im ersten Lehrjahr in der Wilo-Gruppe. Sie ist einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für die Heizungs-, Kälte- und Klimatechnik sowie für Wasserver- und Abwasserentsorgung. Der Wilo-Ausbilder im gewerblich-technischen Bereich, Markus Rödel, war bei der großen Montessori-Abschlussarbeit von Christoph Herold zum Thema „Metallbau – Fräsen, Schneiden, Drehen – Meine selbstgebaute Kreissäge“ Mentor. Rödel meinte mit Blick auf die neue Esse, dass man „gern zugeschustert“ habe, um die Arbeitsbedingungen der Schüler und Schülerinnen zu verbessern. „Hier konnte und kann man erleben, wie viel Herzblut drinsteckt.“ Beim Blick in die Werkstatt hat Markus Röder bereits ein nächstes Projekt vor Augen – Schattenbretter zum Aufbewahren der Werkzeuge. Schmiedeleiter Jürgen König erklärte schmunzelnd, dass Aufräumen und Ordnung zwar wichtig seien, er aber von den Kindern kein halbstündiges Aufräumen verlange. „Das kreative Tun steht bei uns im Mittelpunkt.“ König freute sich über den Riesenfortschritt mit den modernen Geräten. Thomas Lang, Leiter der kommunalen Wasserwirtschaft bei Wilo in Hof, wies auf die Kooperation zwischen dem Unternehmen und der Freien Montessori- Schule Berg hin. „Die Schulschmiede ist ein besonderes, außergewöhnliches Angebot, eine Innovation, die man so selten antrifft.“ Er sprach von einem ganzheitlichen Ansatz. „Nicht nur die Liebe zum Medium Metall und das Entdecken handwerklicher Fähigkeiten und Neigungen wird geweckt, die Arbeit am Schmiedefeuer schult auch soziale Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit.“ Rund 2000 Euro kosteten Schmiede-Esse und Amboss, wusste Jürgen König. Beides kommt bei der Berger-Winkel-Weihnacht am Sonntag im Holzschuher-Park zum Einsatz. Hier können sich dann klein und groß im Schmieden versuchen, unterstützt von Schmiedeleiter Jürgen König und Mädchen und Jungen der Schmiedegruppe."